AKTIONEN sind einmalig. Sie sind tänzerischer, performativer, gemeinschaftlicher oder installativer Art. Sie zeichnen sich durch die Kraft der Spontantität, Improvisation und ungeplanter Begegnungen aus.
HIMMEL/ERDE (2020)
"Wie schön es wäre, wenn wir in das Spiegelhaus hinüber könnten. Sicherlich gibt es dort, ach! so herrliche Dinge zu sehen! Tun wir doch so, als ob aus dem Glas
ein weicher Schleier geworden wäre, dass man hindurchsteigen könnte." (Alice hinter den Spiegeln)
Alle teilen eine gemeinsame Zeit, ein erlebtes Mit-einander. In dieser Zeit sehen, hören, empfinden wir etwas. Vielleicht können wir Spiegel für einander sein, und wie Alice hinter die Spiegelwand der Anderen blicken.
himmelerde/erdehimmel ist eine Performance des Augenblicks. Sie entsteht als Bewegungsforschung im gegenwärtigen Moment als Zusammenspiel von Architektur, Lanschaft, Geräuschen und den Menschen vor Ort.
Performance, Konzept: Mareike Buchmann
Anlässilich der Eröffnung der Kunst-Architektur "Spiegelarche" in Roldisleben.
POST-IT
Öffentliche Aktion im Westendviertel in Wiesbaden
11-20 Uhr
22.Juni 2019
Blücherplatz Wiesbaden/Fragmente
unterschiedliche große und farbige Post-Its. Schwarze Feinliner.
1 Seifenblasenmaschine
Musik aus einer Box
1 Xylophon
Vorbeigehende werden angesprochen. "Was denken Sie gerade?"
Das direkte, unmittelbare wird auf Post-Its aufnotiert und direkt und unmitteltbar an die Wand gepostet.
In vielen Sprachen.
Viele haben keine Zeit. Dann doch. Kinder immer.
Es kommt zu Begegnungen und kleinen Gesprächen.
Post-it heißt auch Post-Es. Also die Zeit nach dem Post. Was auch immer das heißt.
PORZELLAN
Performance (2018)
Nahezu jeder Körper ist zerbrechlich.
Porzellan zerspringt in tausend Scherben.
Scherben bringen Glück, wird gesagt und doch versucht man zu häufig, das Zerbrochene wieder zusammen zu fügen.
In China, dem Geburtsland von Porzellan, gibt es in einer Stadt riesige Scherbenlandschaften.
Erinnerungsspuren einer jahrhundertealten Geschichte des Formens, Brennens, Gelingens, Misslingens – Archiv des Wissens, vielleicht auch: Glück zu Hauf.
Am Ende seiner Amtszeit besitzt August der Starke 35 789 Porzellanobjekte.
Maladie de Porcelain, Porzellankrank, wie er selbst sagt und er vergleicht Porzellan mit Orangen „wen einmal diese Leidenschaft gepackt hat, der kann von beidem niemals mehr genug bekommen.“ Sagt er der immer mehr wollte und vielleicht daran zerbrach. Innerlich.
Bevor Porzellan eine Tasse ein Teller eine Vase ein Gefäß ist, ist es lose Materie. Kaolin und Petunse, Knochen und das Fleisch, Härte und Plastizität.
Danach der Ton. Weich, formbar, Hände bewegen sich im Augenblick. „Solange der Ton noch plastisch ist, kann man die Form ändern, umdenken...“ sagt Edmund de Wall und ich denke, dass Porzellan formen und Bewegung formen viele Gemeinsamkeiten haben.
Ich frage mich, ob wir vorsichtiger wären, mit uns und allem, wenn wir aus Porzellan wären. Wie würde ich mich fühlen.
Performance, Konzept: Mareike Buchmann
Sound: Mirko Danihel
Performance und Konzept im Auftrag für die Höchster Porzellan Manufaktur